Würzburgs Alte Mainbrücke ist ein Bindeglied zwischen den Ufern des Mains und heute auch ein Begegnungsort mit Würzburgs Stadtgesellschaft. Seit über neun Jahrhunderten verbindet sie das charmante Mainviertel mit der Altstadt. Als eine der ältesten Steinbrücken Deutschlands prägen ihre Geschichte und ihr Charakter Identität und den modernen Lifestyle der Domstadt.

Die Alte Mainbrücke vom Mainkai aus fotografiert mit Festung Marienberg im Hintergrund
© CTW / Andreas Bestle

Zwischen 1473 und 1543 erbaut, ersetzte die Alte Mainbrücke ein romanisches Vorgängermodell aus dem 12. Jahrhundert. Einst Teil eines Ost-West-Handelsweges, ist die Bogenbrücke heute für Fußgänger reserviert. Sie verbindet Würzburgs Altstadt mit der Festung Marienberg. Charakteristisch sind zwölf imposante, stadtbildprägende Steinfiguren, die unübersehbar Spalier stehen – wie auf der Prager Karlsbrücke und der römischen Engelsbrücke. Das 185 Meter lange Bauwerk war Zeuge historischer Ereignisse wie der Teil-Zerstörung durch deutsche Truppen im April 1945 und seines Wiederaufbaus in den Jahren danach.

Ihr kommt nach Würzburg? Die Alte Mainbrücke dürft ihr auf keinen Fall verpassen. Am besten mit einer Stadtführung, die Gestern und Heute vortrefflich verbindet.

Führung Würzburger Brückenschoppen | Jeden Freitag, 17 Uhr (Mai bis Oktober)
Start: Tourist Information & Ticket Service am Falkenhaus
Hier geht´s zur Anmeldung

Im Vordergrund Sandsteinstatue des Heiligen Kilian auf der Alten Mainbrücke. Auf einem Hügel im Hintergrund die Festung Marienberg
© Franken Tourismus / Hub
Auch als Kunstwerk begeistert die Brücke. Die zwölf barocken Steinfiguren von jeweils 4,5 Metern Höhe wurden zwischen 1720 und 1730 geschaffen. Sie zeigen – allen voran – die drei Missionare und Frankenapostel St. Kilian, Kolonat und Totnan. Der Heilige Josef mit Jesuskind, St. Nepomuk als Brückenheiliger und die Heilige Maria Immaculata als Schutz- und Reinheitssymbol sind ebenso vertreten wie der Heilige Bruno, Bischof von Würzburg und Erbauer des Würzburger Doms. St. Fridericus und St. Karl Borromäus repräsentieren die Familie Fürstbischof Johann Philipp von Schönborns.  Auch wenn man oft von den „Brückenheiligen“ liest, stimmt dieser Begriff nicht ganz. Denn unter die Heiligen haben sich auch einige weltliche Persönlichkeiten gemischt: Kaiser Karl der Große und Frankenkönig Pippin der Jüngere unterstreichen die historische Bedeutung Würzburgs. Auch Burkart, der erste Bischof von Würzburg, ist auf der Brücke verewigt.
Ein junger Mann und eine junge Frau stoßen mit einem Glas Wein an. Im Hintergrund sind die Alte Mainbrücke und die Festung Marienberg im Abendlicht zu sehen.
© CTW / Dietmar Denger

Ein Spaziergang bietet großartige Ausblicke auf die Festung, das Käppele und den Dom. Dies dürfte einer der Gründe sein, warum die Brücke – ob sie wollte oder nicht – seit dem Jahr 2009 einer der „places to be“ der Stadt ist. Vor allem bei Sonnenschein dient sie hunderten Einheimischen und Gästen als open air-Treffpunkt – und als längste Weinbar der Stadt. Was mit dem Ausschank des einen oder anderen Gläschens seinen Anfang nahm, ist heute als „Brückenschoppen“ in aller Munde. Die Gäste verweilen an Stehtischen oder lehnen an den Balustraden. Entspannt lassen sie den Blick über den Fluss schweifen – kein Wunder, dass das Ambiente mit grandiosem Panorama zu den Top-Instaspots der Stadt zählt, während elf ehrwürdige Herren und eine Dame über der heiteren Szenerie thronen.

Folge #franka auch auf Instagram:

Noch keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Aktuelle Ausgabe